Sankt Ilgenhain (Ilgenhayn) ist eine ehemalige Burganlage aus dem Hohen Mittelalter und
heute als solche kaum noch erkennbar.
Ihre Überreste wurde zuletzt 1898 von geschichtlich interessierten Bürgern der Stadt
Neustadt Orla ausgegraben und dabei konnten noch viele Mauerreste von Türmen, Häusern
und ein Brunnen gefunden werden. Im Jahre 1820 konnte man sogar noch, ohne jede
Ausgrabung höhere Mauerreste zwischen den Bäumen erkennen.
Ein gewisser Förster Müller schützte bis 1945 die Ausgrabungen von 1898 vor der
Verwilderung und dem Abtragen durch Fremde. Leider wurde er von den Sowjetischen
Machthabern 1945 erschossen und seit dem war das Gelände schutzlos dem Verfall
ausgesetzt.
Viele dieser Steinreste wurden nun von den Bauern der umliegenden Dörfern Strößwitz und
Breitenhain noch bis Anfang 1970 abgetragen und für den Bau am eigenen Hof genutzt,
sodass heute nichts mehr davon zu sehen ist. Standen die ausgewachsenen Bäume des
Hochwaldes zu dieser Zeit noch recht weit auseinander, so dass man zwischen ihnen die
Mauerreste gut sehen konnte, so macht dies eine Rodung und Neubepflanzung 1975/76
nunmehr unmöglich. Mit schwerem Gerät wurden viele Mauerreste zerstört und die Steine auf
dem Plateau verteilt. Sie liegen nun schwer zugänglich in dichtem Unterholz, können aber
immer noch ausgemacht werden.
Mit einem genaueren Blick und guter Vorinformation kann man jedoch noch recht viel von der
alten Burg erkennen. Das Plateau, auf dem die Burg stand von ungefähr 200 mal 200 Metern
ist deutlich erkennbar. Ebenso der alte Zufahrtsweg mit alten Zwinger-Anlagen gegen etwaige
Feinde ist deutlich zu sehen.
Für interessierte Bürger allemal wissenswert!
Reste von einem alten
Burggraben, der links und
rechts von Mauern umgeben
war, deren Reste man 1898
bei den Ausgrabungen noch
finden konnte. Dieses System
bildete einen sogenannten
Zwinger, in dem Feinde
eingezwungen werden
konnten. Weiter links geht es
dann in ein kleines Tal
unterhalb des Burgplateaus.
Es ist schwer zu sagen, ob das tatsächlich der alte Weg ins Innere der Burg war, oder
ob dieser von den Forstleuten angelegt wurde. Allerdings führte an etwa dieser
Stelle, der letzten Ausgrabung nach, ein Weg entlang, der sogar von einer Mauer auf
der einen Seite geschützt wurde.
Auch die Bodenwelle, welche im Vordergrund den Weg kreuzt, kann durchaus als
historisches Überbleibsel betrachtet werden, da die Forstrinnen ein ganz anderes
Aussehen haben. So wurden bei der Ausgrabung von 1898 auch doppelte Gräben
gefunden. Vielleicht handelt es sich hierbei um den inneren Graben.
Ein freier Platz im inneren der Burganlage. Auch hier ist es schwer zu sagen, ob es sich
dabei um einen historischen Platz handelt, oder einen zufällig bei den Forstarbeiten
entstandene Lücke. An etwa dieser Stelle jedoch trafen sich zwei Wehrmauern im
Inneren der Burg (7 kleinere Steine können hier noch auf dem Boden liegend gefunden
werden), die die Anlage selbst in drei Teile teilten, wie man auf der oben Tafel genau
sehen kann.
Einer der letzten Steine, der mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit zur ehemaligen Burg gehörte konnte
2010 noch gefunden werden. Das gesamte Burgareal ist
ansonsten sehr steinlos und nur mit Erde und Bäumen
bedeckt. Einzelne kleinere Steine lassen sich noch auf
dem zentralen Platz des Burggeländes finden, aber dieser
hier ist der größte der noch gefunden werden kann und
eignete sich auch hervorragend zum Mauerbau.
Eine der Informationstafeln im Wald, die nach vielem
ergebnislosen Suchen von Neugierigen nun genauen
Aufschluss über die Lage der ehemalige Befestigung gibt.